Social Media – Nein Danke!

Haus der Ge(h)zeiten - Social-Media

Tschüss Herr Zuckerberg und Hallo Freizeit!

Ich glaube ich habe seit 2010 ein Konto auf Facebook und habe mich sehr gerne in Camper Frauen Gruppen bewegt und mir so die ein oder andere Anregung geholt und auch Hilfe, wenn irgendetwas mit dem Camper nicht stimmte. Ich habe auch tolle Communitys kennen gelernt und einige Kontakte geknüpft. Social Media ist also auch, in gewisser Weise „sozial“.  Mit Beginn der Pandemie in 2020 war ich heilfroh, dass ich nicht bei Null anfangen musste.

Dennoch sage ich heute: ES REICHT! 

Täglich geht locker mindestens eine Stunde, wenn nicht mehr Zeit drauf, um  Beitrage zu checken, zu beantworten oder liken.

Täglich Vergleiche mit Menschen und deren Tun, obwohl es hier gar keinen Vergleich braucht und täglich flimmert unendlich viel Werbung „nur für mich“ über den Bildschirm von FB. 

Das nenne ich Zeit stehlen. Ein bisschen wie die grauen Männer in der Geschichte von Michael Ende: Momo. 

Ich möchte mir meine Zeit nicht mehr stehen lassen.

Ich möchte Zeit haben, um Menschen zu treffen oder ein gutes Buch zu Lesen. Ich möchte auch nicht mehr beschäftigt werden, weil jeden Tag irgendeine Änderung im Hintergrund geschieht und ich möchte mich auch nicht zwingen lassen, bestimmte Tools zu benutzen oder Werbung zu schalten oder oder oder. Ich möchte wieder selbst bestimmen und mich gut fühlen und nicht über Vergleiche und ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht schnell genug war, schlecht fühlen.

Die Pandemie hat mich dazu bewegt viel mehr Zeit auf FB und dann auch noch auf Insta zu verbringen, denn ich habe gehofft, wie Millionen andere auch, Kunden zu halten, zu gewinnen und weiterhin Geld zu verdienen, um meinen Unterhalt zu bestreiten.

Dadurch geschieht auch der Vergleich. „Ah, was macht denn die Kollegin?“ Und so weiter. Vergleich kann uns motivieren, doch meistens hinkt er gewaltig, der Vergleich. Wir gucken ja nur durch ein schmales Schlüsselloch. Soll heißen, wir wissen nicht, wenn die netten Filmchen und Erfolgsgeschichten über den Bildschirm flimmern, wie viel Zeit da investiert wurde, wie viele Menschen im Hintergrund mithelfen und als Team den Content kreieren. Wir wissen nicht von den vielen Misserfolgen, bis das Video steht und alles aufgehübscht ist. Bis es eingestellt werden kann. Wir sehen nicht die Mühe dahinter und die schlechte Laune und den Misserfolg und auch nicht die Verwirrung, dass die vielen Follower ja doch keine Freunde sind und sich bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit aus dem Kontakt gehen oder sich einem anderen Account zuwenden, weil der tollere Bilder und Content liefert. 

Letztlich ist das alles egal, denn eigentlich ist es jede Menge Konsum der uns, wenn er nicht sehr gezielt und bewusst stattfindet, ermüdet. Ja ermüdet und auslaugt, an uns Zweifeln lässt. Unsere vorhandene Stimme des inneren Kritikers wird durch den Umgang mit FB & Co noch lauter und größer und so entsteht eine Leere und solch ein Vergleich ist zermürbend, nicht motivierend.

Außerdem unterstützen wir hier, dass diese Plattformen Falschmeldungen nicht unterbindet, Kinder nicht schützen (sondern sogar planen die Plattform dafür noch „besser“ zu machen und sie anzufüttern) und Hass und Hetze verbreitet. Wir unterstützen, vollkommen ungewollt, die Spaltung der Gesellschaft.

Wusstest Du, dass 28% der deutschen Frauen von der ständigen Erreichbarkeit auch in Sachen FB & Co sich als gestresst erleben? Dies liest sich in der Studie der TK „Entspann dich, Deutschland“! aus 2021.

So frage ich mich schon eine Weile, ob ich das noch will?

Ich habe auch erlebt, wie bei kritischen Betrachtungen Tiraden losschießen und Menschen hier Diskussionen führen wollen. Schriftlich Diskutieren, anstatt sich Gesprächen zu stellen oder zuerst mal zu Fragen, was denn eigentlich gemeint ist. Shitstorm nennen wir das heute und ehrlich gesagt, dass ist mir on- wie offline zuwider. 

Zuhause im Yoga überlege ich immer wieder, ob diese Darstellerei für irgendjemanden hilfreich ist? Wie gesagt, es gibt Gruppen in denen Austausch und Wertschätzung stattfindet, doch all die anderen, die nicht nur ihre Urlaubsbilder teilen, sondern dies sogar als Nachrichtenorgan sehen … ?

Was bitte hat das mit Yoga, mit meinem Leben zu tun?

Wie kann das zu einem wahrhaftigen Leben beitragen? 

Ich kann dazu beitragen, indem ich mich zur Verfügung stelle. Ich kann dazu beitragen die Welt ein bisschen schöner zu machen, indem ich mein Bestes gebe im Yoga. Ich kann versuchen Yoga, so wie ich in verstehe, in die Welt zu tragen. Nicht Höher -Schneller- Weiter, sondern HIER – JETZT und GUT GENUG.

Das genau ist Yoga! HIER & JETZT und immer wieder probieren, Sein, neu anfangen und sich trauen, wieder neu anzufangen.

In diesem Sinne freue ich mich auf mehr Zeit, mehr Freizeit und mehr Anfängergeist!

Mehr Yoga und Sein im Jetzt.

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